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Nein zu Rechtsextremismus und Antisemitismus – Haltung zeigen und Dialog ermöglichen

Beschluss der 97. Vollversammlung 2024

Nein zu Rechtsextremismus und Antisemitismus – Haltung zeigen und Dialog ermöglichen

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein nimmt die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung und die wachsenden antidemokratischen Tendenzen in unserem Land mit großer Sorge wahr. Er stellt sich entschieden gegen die rechtsextremen Pläne zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund, gegen Antisemitismus, gegen Rassismus und gegen alle anderen Formen von Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung. Den Einzug der AfD in Gemeindevertretungen, Kreistage und Ratsversammlungen in Schleswig-Holstein sieht der Landesjugendring als Symptom dafür, dass Menschen ihr Vertrauen in die Demokratie verloren haben und Lösungen in extremen Haltungen suchen. Dies wirkt sich auf Kinder und Jugendliche aus, denn auch sie müssen sich zu Hause, in der Schule, ihrem Umfeld oder im Internet früh entscheiden, wo sie stehen und wem sie zustimmen wollen.

Jugendverbände und Jugendringe sehen ihre Aufgabe darin, als zivilgesellschaftliche Akteur*innen deutlich Haltung gegen Rechtsextremismus und gegen Antisemitismus zu beziehen. Gleichzeitig wollen sie Kinder und Jugendliche in ihren Strukturen für das demokratische Miteinander stark machen. Zu den satzungsgemäßen Grundsätzen des Landesjugendrings gehört, „in der Jugend das bewusste und verantwortungsbereite Eintreten für die freiheitliche, soziale und rechtsstaatliche Demokratie so zu fördern, dass das Demokratisierungsgebot des Grundgesetzes erfüllt wird“. Diesen Auftrag nehmen die Jugendverbände und Jugendringe ernst. Sie nutzen dazu, u. a. präventiv, vielfältige Formate und Methoden wie Fortbildungen, Gedenkstättenbesuche, internationale Jugendbegegnungen oder Planspiele, vor allem aber den Jugendverbandsalltag.

Jugendverbände und Jugendringe

  • begegnen Verschwörungstheorien, Stereotypen und Vorurteilen aktiv,
  • erinnern an den Holocaust,
  • ermöglichen Begegnung und Dialog,
  • zeigen die Bereicherung durch Vielfalt,
  • machen Demokratie durch Aushandlungsprozesse und Wahlen erlebbar,
  • stärken die Konfliktkultur,
  • betonen Gemeinsamkeiten statt Gegensätze hervorzuheben,
  • zeigen Kindern und Jugendlichen Wege, sich zu beteiligen und Gesellschaft mitzugestalten,
  • ermutigen Kinder und Jugendliche, sich kritisch mit Informationen und vermeintlich einfachen Lösungen auseinanderzusetzen,
  • stärken Medienkompetenz und den Umgang mit Hate Speech sowie Fake News und
  • bereiten Jugendleiter*innen auf diese Aufgaben angemessen vor.

Jugendverbände und Jugendringe zeigen eine klare Haltung, aber grenzen keine Kinder und Jugendlichen von vornherein aus, auch diejenigen nicht, die sich antidemokratisch äußern. Sie sind in ihren demokratischen Werten fest verwurzelt und sind davon überzeugt, dass die vielfältigen gegenwärtigen Herausforderungen durch gemeinsame Anstrengungen auf allen Ebenen – von der Kommune bis hin zur Europäischen Union – bewältigt werden können.

 

 

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