Wiederaufnahme von Jugend(verbands)arbeit nach den Covid-19-Schließungen

Der Landesjugendring sieht es als dringend erforderlich an, ab sofort wieder Maßnahmen der Ju-gendarbeit in Schleswig-Holstein zu ermöglichen. Die Landeserlasse zur Eindämmung von Covid-19 haben bereits Verbote gelockert und ermöglichen Angebote z.B. in der Schule und im Sport. In ähnlichem Rahmen und mit entsprechenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz muss auch Ju-gend(verbands)arbeit wieder möglich sein. In zahlreichen anderen Landesregelungen (z.B. NRW, Berlin, Sachsen) ist dies bereits der Fall. Schleswig-Holstein muss folgen:

  • Tagesangebote der Jugendarbeit jetzt ermöglichen!
  • Jugendarbeit in den Plänen zur weiteren Öffnung nach dem Lock-Down berücksichtigen!
  • Planungssicherheit geben, unter welchen Rahmenbedingungen Jugendarbeit ermöglicht wird!
  • Vor Ort individuelle Lösungen ermöglichen und bei der Arbeit an Hygienekonzepten unter-stützen!

Jugendverbände und Jugendringe führen seit Beginn der Schließungen ebenso wie die Offene Ju-gendarbeit zahlreiche kreative Angebote online durch – von der digitalen Singerunde über Online-Jugendleiter*innen-Fortbildungen und gemeinsames Spiel bis zum virtuell-gemeinsamen Über-nachten im Keller. Jugendleiter*innen unterstützen Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Möglichkeiten von Zuhause. Jetzt ist die Zeit, wieder Jugendarbeit der realen Begegnungen zu er-möglichen.
In der aktuellen Situation vermissen wir an vielen Stellen die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und deren Recht auf Erholung, Freizeit und Spiel sowie auf Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben (Artikel 31 UN-Kinderrechtskonvention) im Vergleich zu formaler Bildung, Wirtschaft, Tourismus usw. Zu berücksichtigen ist dabei u.a.:

  • Soziale Teilhabe und informelle Kontakte mit Gleichaltrigen sind notwendige Entwick-lungsvoraussetzungen, insbesondere bei Jugendlichen.
  • Jugendliche erleben Verzicht und Beschränkung statt der notwendigen Freiräume, um sich selbst positionieren und verselbständigen zu können.
  • Kinder und Jugendliche sind in der aktuellen Situation psychisch belastet bis hin zur Kindeswohlgefährdung (psychisch wie körperlich).
  • Jugendarbeit kann gerade jetzt Rückhalt bieten, Zugehörigkeitsgefühl und Zeiträume von Unbeschwertheit.
  • Je länger die Schließung von Einrichtungen und das Verbot von Gruppenstunden und Ver-anstaltungen andauert, umso größer ist die Gefahr, dass Gruppen zerbrechen, Jugendliche nicht ins Jugendzentrum zurückkehren und Ehrenamtliche wegbrechen.

Gleichzeitig sind sich die Jugendverbände und Kreisjugendringe bewusst, dass Lockerungen in al-len gesellschaftlichen Bereichen nur bei einer entsprechend positiven Entwicklung der Covid-19-Erkrankungen möglich sind. Zudem setzen Angebote der Jugendarbeit ebenfalls Konzepte zur Ein-haltung von Hygienemaßnahmen voraus. Gemeinsam haben wir daher erarbeitet, wie eine stufenweise Wiederaufnahme von Jugendarbeit gelingen kann:

Weitere News